Letzebuerger Journal :: Universaler Widerhall

LUXEMBURGPATRICK VERSALL

Das amerikanisch-luxemburgische Musik-Duo „Love Echo“ im Interview

Soziale Netzwerke können Fluch und Segen zugleich sein. Im Falle des Musikduos „Love Echo“ trifft dann doch eher letzteres zu. Musikproduzent Vic Miranda aus Luxemburg und die gebürtige US-Amerikanerin Vicki Glass haben sich im Netz kennen gelernt. Beim ersten virtuellen Beschnuppern wurde beiden sehr schnell klar, dass sie sich beide in der gleichen musikalischen Ecke wohlfühlen. 2012 gründeten sie ihr Electropop-Duo „Love Echo“, seit Kurzem ist ihr Debütalbum „I promise you always the sky“ online wie auch als physische Kopie erhältlich. Miranda zog jahrelang als Diskjockey durch die Luxemburger Nächte und verpasste als Remixer auch den Tracks luxemburgischer Bands eine neue Physiognomie.

Im Bereich der elektronischen Musik, speziell Techno, sei die Konkurrenz ziemlich hart im Moment, so Miranda, da viele Produzenten und DJs lieber am globalen Einheitsbrei mitkochen, als neue Rezepte auszuprobieren. „Ich wollte eine andere Richtung einschlagen, habe ein Projekt angekurbelt, mit dem wir ein breiteres Publikum ansprechen können“, so der Soundtüftler.

Kreativitätsschub

Diese Rechnung ging auf Anhieb mit dem ersten Titel „Lovecats“ auf, den Miranda und die Wahl-Japanerin Glass ins Netz setzten. Den Coversong des „The Cure“-Klassikers klickten binnen den ersten 14 Tagen über 20.000 User an; „heute sind es schon um die 44.000“, so Vic Miranda. Der Produzent kannte die Band, jedoch nicht den Song. Glass wiederum ist eine Verehrerin der Truppe um Leadsänger Robert Smith. „Ich mag den Titel wegen seines Textes sehr“, so die Künstlerin, die seit geraumer Zeit in Tokyo lebt und arbeitet.

Die Sängerin hatte Vic Miranda den aufgenommenen Gesangspart zukommen lassen, damit er um diesen herum das Soundgerüst errichten konnte. „Hätte sie mir im Vorfeld gesagt, dass es sich um einen Titel von ‚The Cure‘ handelt, so hätte ich vermutlich davon abgesehen, die Sounds dafür beizusteuern“, so der Produzent. Das Feedback der Fans hatte für die beiden Musiker einen Kreativitätsschub zur Folge. An und für sich sei die Aufnahme einer EP geplant gewesen, so Vic; es wurde jedoch so viel Material eingespielt, dass man sich dann dazu entschieden hat, ein komplettes Album zu veröffentlichen. Jene Titel, die es nicht auf die Platte geschafft haben, bringt „Love Echo“ entweder als EPs unters Volk oder in Form von Remixen, die man dann zum freien Download ins Netz stellt. „Ich persönlich liebe Remixfassungen“, so Vicki Glass, die Texterin der Band.

Es sei nämlich unheimlich interessant zu sehen, so die US-Amerikanerin, welche Ideen andere Musiker und Produzenten in die „Love Echo“-Kompositionen einfließen lassen. Weitere Remixaufträge wurden bereits an internationale Produzenten erteilt. Auf einer Bühne wird man Love Echo in naher Zukunft nicht hierzulande erleben können. Es gäbe noch keine Anfragen aus dem Großherzogtum, so die Band. Das Duo wird allerdings demnächst für Auftritte nach Kanada reisen und, wenn alles klappt, geht die Reise anschließend weiter nach Mexiko .

PATRICK VERSALL

– Letzebuerger Journal

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